Tarifautonomie
und Tarifverträge ja –
aber
nicht in der Druckerei C. H. Beck!
Der
kaufmännische Leiter des Beck Konzerns und engste Mitarbeiter von
Dr. Hans Dieter Beck (nach seinen eigenen Worten) kam in seinen
Ausführungen sehr schnell auf das Wesentliche.
Die
Nördlingen Druckerei sei die Wiege des heutigen Beck Konzerns,
Unternehmensberater und Berater von Dr. Hans Dieter Beck stellen aber
immer wieder die Frage, warum er als Verleger an der Nördlinger
Druckerei festhalte.
Herr
Saßnink verglich die Druckerei mit einem “faulen Apfel”. Faule
Äpfel müssen entfernt werden, damit anderes Obst (andere
Unternehmensteile im Beck Konzern) nicht faulig wird!
Man
achte die Tarifautonomie und Tarifverträge, auch Streiks
seien ein legitimes Mittel der Arbeitnehmer. Der engste Mitarbeiter
von Dr. Hans Dieter Beck drohte aber den Beschäftigten gleichzeitig
mit Auftragsverlagerungen und dem
Verlust von
Arbeitsplätzen. Auch Investitionen stellte er in Frage.
Was
für ein Skandal!
Der
kaufmännische Konzernchef des größten juristischen Verlages,
Peter Saßnink,
drohte den Beschäftigten mit Arbeitsplatzverlust
und Auftragsverlagerungen,
wenn sie Rechte aus dem Grundgesetz in Anspruch nehmen, Er sage dies
hier alles, auch im Namen des Verlegers Hans Dieter Beck, so Saßnink.
Den Internetauftritt bzw. den chbeck-Blog nannte er unsäglich. Ganz
offenbar ist auch die freie Meinungsäußerung von Arbeitnehmern im
Beck Konzern nicht mehr erwünscht.
In
das gleiche Horn stieß auch der Druckerleiter Höhn. Eine Rückkehr
in die Tarifbindung sei für ihn keine vernünftige Alternative und
er drohte
ebenfalls mit Entlassungen und gar mit
der Schließung der Nördlinger Druckerei, wenn die Beschäftigten
sich gegen die abgepressten Zusatzverträge wehren.
Im
Übrigen konnte sich der Druckereileiter Höhn an die von
ihm
gemachten
Aussagen in der letzten Betriebsversammlung im April 2012,
hinsichtlich der Bonus-
bzw. Sonderzahlungen an Führungskräfte,
nicht mehr erinnern bzw. er
leugnete
diese Bonuszahlungen!
Diese
Drohungen gegenüber den Beschäftigten ist Gutsherrenart im 21.
Jahrhundert, so ver.di Sekretär Rudi Kleiber. Wenn Drohungen das
einzige Argument sind, um Belegschaften gefügig zu machen, darf man
sich nicht wundern, wenn Motivation und Engagement nachlassen und
Unruhe und Zwiespalt einkehren. Völlig
deplatziert und unangemessen war auch die Aussage des
Druckereileiters Höhn gegenüber den Beschäftigten: " Wem's
nicht passt, der
kann
gehen"!
Harmlose
Verzichte:
In
der Betriebsversammlung am 8. Juni 2011 sprach Dr. Hans Dieter Beck
von harmlosen Verzichten von ungefähr 5 Prozent. Ein
Rotationsdrucker hat Einkommensverluste von ca. über 7.000 Euro, ein
Rotationshelfer von ca. über 6.000 Euro und eine Angestellte von ca.
über 7.000 Euro,
Jahr für Jahr. Offenbar
fehlt hier ein gewisser Bezug zur Realität, was das tägliche Leben
auch in Nördlingen und im Umland kostet.
Wer
ver.di die Türe vor der Nase zuknallt und Gespräche verweigert, ist
selbst verantwortlich für schlechte Stimmung in der Belegschaft und
weitere Reaktionen der Beschäftigten. Verantwortlich dafür sind
Dr. Hans Dieter Beck und seine Ratgeber und Hardliner,
wie der kaufmännische Leiter des Beck-Konzerns Peter Saßnink und
Druckereileiter Hans Höhn –
und nichtver.di, der Betriebsrat oder die Beschäftigten!
Dieser
Internetauftritt bzw. dieser Blog ist ein Baustein, diesen tariflosen
und unwürdigen Zustand zu beenden. Die deutliche Kritik des kaufm.
Konzernchefs an dem chbeck-Blog zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg
sind und dies eine richtige Entscheidung war.
Weitere
Aktionen müssen folgen. Flugblattaktionen, auch Streiks mit
Demonstrationen in Nördlingen und München, sind ein legitimes
Mittel.
Wer
kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!
Oder:
Das Spiel wird auf dem Spielfeld, von den Spielern entschieden,
und nicht von den Zuschauern, so
ver.di Sekretär Rudi Kleiber!
ThomasHoffmann, kath. Betriebseelsorger brachte eine Kerze mit zur
Betriebsversammlung und entzündete diese anlässlich des
Geburtstages "1 Jahr Tarifflucht und OT-Mitgliedschaft".
Wie
sieht die Bilanz nach einem Jahr OT-Mitgliedschaft aus?
Verletzungen,
gegenseitige Vorwürfe, Spaltung, Demotivation in der Belegschaft
gehören wohl auch dazu. Ist es anständig, frage ich mich, Menschen,
die auf ihren Arbeitsplatz bei der Beck'schen angewiesen sind, vor
die Entscheidung zu stellen, schlechtere Einzelverträge zu
unterschreiben, unter Umgehung derer, die von der Belegschaft zur
Wahrung ihrer Interessen gewählt sind. Dem Betriebsrat,
einschließlich der Gewerkschaft.
Der
Erzbischof von München, Kardinal Marx hat im Blick auf die
ArbeitnehmerInnen vor kurzem formuliert:
"Arbeitsmärkte aber funktionieren anders. Denn Arbeit ist keine
Ware wie jede andere!
Sie
ist Ausdruck der Person und eng mit Ihr verbunden, deswegen bedarf es
bestimmter gesetzlicher Vorkehrungen auf dem Arbeitsmarkt, die
den Arbeitnehmer als strukturell schwächere Partei des
Arbeitsvertrages schützen."
Deswegen
sagt Kardinal Marx, braucht es u. a. "Mitbestimmung und
Kündigungsschutz" und Besonders... die Tarifautonomie,
die ein der Marktwirtschaft (ich füge hinzu der sozialen Marktwirtschaft) und der Demokratie entsprechendes Mittel ist, etwa
Löhne auszuhandeln. Hierfür
braucht es starke Verbände, eben auch so Kardinal Marx, "starke
Gewerkschaften".
Die
Kerze blase ich wieder aus.
Der
OT-Mitgliedschaft will ich nicht alles Gute wünschen und hoffe nicht
auf deren gute Zukunft. Viel eher wünsche ich mir eine Rückkehr in
den Tarif und sei's ein Haustarif, so Thomas Hoffmann!
Auch
Jürgen Emmenegger, der Gast des Betriebsrats und ehem.
Betriebsratsvorsitzender von Oldenbourg in München, machte
unmissverständlich deutlich, dass Drohungen und Erpressungen kein
Zustand sind, der auf Dauer die Leistungsfähigkeit der Kolleginnen
und Kollegen der Druckerei sichert. Durch
permanente Einschüchterungen lassen sich die Kolleginnen und
Kollegen ihr Recht auf gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen, die
der Tarifvertrag Druck regelt, nicht nehmen!
Betriebsratsvorsitzender
Josef Zuber informierte in seinem Bericht u. a. über das zunehmende
Problem einer Mehrklassengesellschaft im Betrieb und die
Gefahr einer weiteren Spirale nach unten bei Löhnen und Gehältern.
Kollege Josef Zuber überreichte dem Druckereileiter Höhn eine
Erklärung bzw. Unterschriftenaktion des Betriebsrats zur
Wiederherstellung der Tarifbindung in der Druckerei
C.
H. Beck, mit den Unterschriften der Beschäftigten.
Die stellv. Vorsitzende des Konzern-Betriebsrats
informierte u. a. über die Probleme (Konzentration und
Personalabbau) in
den
einzelnen Unternehmen des Beck Konzerns. So verweigert bis heute Dr.
Hans Dieter Beck seine Zustimmung zu einer Vereinbarung über die
Auswirkungen von Umstrukturierungen im Beck Konzern.
Schon
viele Droher haben viel Geschwätz im blinden Zorn gedroht,
doch
wenn Vernunft zurückkam, war es mit der Drohung aus.
von
Sophokles
( um 496 v. Chr. bis um 406 v. Chr.).
Er
gilt als einer der bedeutendsten
antiken griechischen Tragödiendichter.
Wir
sind nicht der faule Apfel im "Beck-Obstkorb"!
Ein
Jahr ohne Tarifbindung - Das ist ein Jahr zuviel!